TMT
Validierung des neuropsychologischen Trail Making Tests (TMT) für eine Alkoholstichprobe
Projektleitung / Kontaktperson: Katrin Schläfli, Leila Soravia
Förderung: Klinik Südhang
Dauer: 07.2013 - 07.2015
Kooperationen
ISGF
Ausgangslage
Wie seit langem bekannt kann langjähriger und übermässiger Alkoholkonsum körperliche, psychische und kognitive Beeinträchtigungen nach sich ziehen.
Eine grosse Zahl von Untersuchungen konnte nachweisen, dass Patientinnen und Patienten mit Alkoholabhängigkeit kurz nach dem Entzug besonders Mühe mit dem Lösen von Aufgaben haben, welche die sogenannten exekutiven Funktionen beanspruchen. Exekutive Funktionen sind komplexe mentale Prozesse, die es uns letztlich ermöglichen, in unserer Umwelt zielgerichtet und „erfolgreich“ zu handeln. Sie beschreiben die mentalen Prozesse unserer Steuerungszentrale im Gehirn.
Der Zahlenverbindungstest (im Englischen Sprachraum Trail Making Test genannt) bzw. seine Variante, bei der man abwechslungsweise Zahlen und Buchstaben in aufsteigender Reihenfolge möglichst schnell miteinander verbinden muss, testet einige Fähigkeiten, die den exekutiven Funktionen zugrunde liegen. Dieser populäre neuropsychologische Test wird seit rund 70 Jahren weltweit eingesetzt
Inhalt und Zielsetzung
Es liegen zahllose Studien zu Testleistungen gesunder Personen und Menschen mit den unterschiedlichsten körperlichen und psychischen Erkrankungen vor. Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten mit Alkoholabhängigkeit gibt es dagegen kaum und wenn, so wurden in der Regel Faktoren nicht berücksichtigt, die die Testleistung beeinflussen können. Spielt so z.B. die Dauer der Alkoholabhängigkeit eine Rolle, das Alter, in dem der Alkoholkonsums begann, und/oder die Zeit, die seit dem Entzug verstrichen ist? Ist es wie bei nichtabhängigen Menschen, dass eine höhere Bildung zu schnelleren, ein höheres Alter dagegen zu langsameren Testleistungen führt? Unter Berücksichtigung solcher und ähnlicher Fragen ist das Ziel der Studie, die Testleistungen der Patientinnen und Patienten kurz nach dem Entzug und bei Austritt aus der Entwöhnungstherapie zu sammeln, zu beschreiben und mögliche Einflüsse auf den Verlauf der Testleistungen zu identifizieren.