KUTEZ
Überprüfung der Wirksamkeit der telefonbasierten therapeutischen Nachsorge nach stationärem Aufenthalt bei Patientinnen und Patienten mit Alkoholabhängigkeit
Projektleitung / Kontaktperson: Sonja Stutz, Leila Soravia
Dauer: 07.2013 - 07.2016
Förderung: Das Projekt wird durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über den ’Impuls- und Entwicklungsfonds Suchtbereich’ von Infodrog, sowie weiteren Stiftungen (Migros, Parrotia-Stiftung, Lixmar-Stiftung) mitfinanziert
Kooperationen
atf Schweiz, Forel Klinik
Ausgangslage
Alkoholabhängigkeit ist eine weitverbreitete schwerwiegende oft chronische Erkrankung, welche mit erheblichen psychischen, physischen, sozialen und beruflichen Einschränkungen einhergeht. Aufgrund der Chronifizierung sowie der häufigen Rückfälle wurde die Nachsorge nach stationärem Aufenthalt ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Sucherkrankungen. Nachsorge beinhaltet die weiterführende Behandlung nach einer ersten intensiven meist stationären Behandlung und wird in verschiedenen Formen wie Selbsthilfegruppen, telefonbasierte Nachsorge, ambulanten Einzel- sowie Gruppentherapien durchgeführt. Verschiedene Studien aus den USA sowie den Niederlanden konnten zeigen, dass die telefonbasierte Nachsorge eine effiziente Form der Behandlung von Alkoholabhängigkeit darstellt und zur Reduktion von Rückfällen führen kann.
Inhalt und Zielsetzung
Entwickelt wird eine standardisierte, telefonbasierte therapeutische Intervention für Patientinnen und Patienten mit Alkoholabhängigkeit nach stationärem Aufenthalt. Inhalt des Telefonats ist die Überprüfung des psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens der Patientin, bzw. des Patienten sowie dessen Zielerreichung und Coping-Strategien. Weiter werden die Patientinnen und Patienten bei der Vernetzung mit suchtspezifischen Institutionen wie Berner Gesundheit, Blaues Kreuz oder Psychiaterinnen und Psychiater / Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten unterstützt.
Ein weiterer Aspekt ist die Evaluation der effektivsten Frequenz der telefonbasierten Nachsorge. Basierend auf den Analysen der Rückfalldaten mit 50% innerhalb des ersten Monats nach stationärem Aufenthalt, erwarten wir, dass eine hochfrequente telefonbasierte Nachsorge innerhalb des ersten Monats nach Klinikaustritt das Rückfallrisiko signifikant reduziert.
Die telefonbasierte Nachsorge hat zum Ziel die Patientinnen und Patienten 1) im Übergang in den Alltag besser zu unterstützten, 2) sie mit lokalen suchtspezifischen Angeboten zu vernetzen und dadurch 3) zum ihrem Wohlbefinden beizutragen.
Bedeutung
Das therapeutische Angebot soll die die Brücke zwischen stationärem und ambulantem Angebot schliessen, resp. die Patientinnen und Patienten über den stationären Aufenthalt hinaus konstant begleiten. Dies um die Patientinnen und Patienten möglichst gut zu vernetzen und zu unterstützen um Rückfälle in den ersten 6 Monaten zu reduzieren und somit langfristig Gesundheitskosten zu senken. Zudem soll die telefonbasierte Nachsorge nach positiver Evaluation in das Angebot der Klinik Südhang und der Forel Klinik implementiert werden.